Highway to Health: Visions in European Healthcare

Im Zentrum der Konferenz "Highway to Health – Visions in European Healthcare" am 4. Juli in der Hessischen Landesvertretung standen die zwei EU-geförderten Projekte "ENVISION" und "COVend", die maßgeblich von Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski (Goethe-Universität Frankfurt) vorangetrieben wurden.

In seiner Begrüßung stellte Staatsminister Axel Wintermeyer, Chef der Hessischen Staatskanzlei, die Bedeutung des Gesundheitssektors für das Land dar. "Hessen ist heute am Umsatz gemessen Deutschlands wichtigster Pharmastandort". Die Gesundheitsindustrie sei ein Stabilitätsanker und Wohlstandsgarant. Er selbst habe im Rahmen des Pandemiemanagements auch selbst umfängliche Erfahrungen gesammelt, die über die wirtschaftlichen Aspekte hinausreichten. Prof. Zacharowski hob insbesondere die Bedeutung der grenzüberschreitenden Kooperation im Gesundheitswesen als wichtiges Ziel eines geeinten Europas hervor.

In einem ersten Panel zur Krisenreaktionsfähigkeit für zukünftige Pandemien diskutierten Dr. Patricia Urban Lopez, Generaldirektion Forschung der Europäischen Kommission, Dr. Ulla Nähri von der Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA) sowie Dr. Andreas Holtel von der Exekutivagentur für Forschung (REA) mit der Innovation Managerin Dr. Jeanette Müller. Die drei Vertreter beleuchteten dabei unterschiedliche Lernerfahrungen aus der Pandemie. Dr. Nähri erachtete hierbei die Vollendung der EU-Gesundheitsunion als wichtige Voraussetzung der Krisenreaktionsfähigkeit. Dr. Urban Lopez sah in den Forschungsergebnissen wichtige Ansätze zur Krisenvorsorge, während Dr. Holtel eine verbesserte Forschungsinfrastruktur als zentral betonte.

Prof. Zacharowski diskutierte in einem zweiten Panel mit Dr. Nähri, Dr. Holtel, Dr. Urban Lopez mit Frau Cathy Weynants, CEO der Europäischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivpflege (ESAIC) und Dr. Alexandru Rogobete, Staatssekretär im rumänischen Gesundheitsministerium. Hinsichtlich der aufgeworfenen Leitfrage, wie sich die Gesundheitsinfrastruktur für Forschung und Innovation nachhaltig verbessern ließe, waren sich die Podiumsteilnehmenden rasch einig, dass es weitreichender Investitionen und mehr grenzüberschreitender Kooperation bedürfe. Abschließend stelle Prof. Zacharowski eine "Weltpremiere" vor: Mit dem LOS Transfusion Register sollen erstmalig die möglichen Risiken von Bluttransfusion besser erfasst und somit lebensrettend gemindert werden. Rumänien werde dieses Register als erster Staat weltweit einführen. Dies ist ein exzellentes Beispiel, wie Innovation zum Wohle der Patientinnen und Patienten in den Gesundheitswesen eingeführt werden können. Die Teilnehmenden waren überzeugt, dass EU-Projekte und der grenzüberschreitende Austausch eine gute Plattform zum gegenseitigen Lernen zwischen den Mitgliedstaaten der EU bieten.

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